Am 11. März 1928 wurde in Praga, dem Stadtteil von Warszawa, der Städtische Tiergarten offiziell eröffnet. In der Sammlung des Tiergartens gab es damals 475 Tierstücke, von denen ¾ die Vögel und ¼ die Saugtiere darstellten. Der Tiergarten wurde in den ersten zwei Wochen von über 6,5 Tsd. Personen besucht. Nach ca. einem Jahr ist der erste Direktor des Tiergartens, Wenanty Burdziński, an der Lungenentzündung gestorben. Am 1. Juni 1929 wurde diese Funktion dem jungen, talentierten Zoologen Jan Żabiński übertragen1.

Jan und seine Verlobte Antonina haben sie den Modernisierungsarbeiten hingegeben. Der Tiergarten hat den internationalen Rang erlangt. 1932 sind die Eheleute Żabiński mit dem Sohn in eine Villa umgezogen, die in der Nähe des Auslauf für die Wildtiere errichtet wurde. Dieser Wohnung wurde gleichzeitig zu einem Schutzort für kleine Tiere, die aus den gesundheitlichen (oder anderen) Gründen nicht in den Käfigen leben konnten.

Am 3. September 1939 sind die ersten Bomben auf den Tiergarten gefallen. Viele Tiere wurden getötet oder sind geflohen. Die geretteten Tiere haben die deutschen Militärtruppen für das Fleisch für die Einwohner von Warszawa getötet, und die wertvollsten Tiergattungen wurden in das Reich ausgeführt. Zuerst wurde diese Anlage für die Schweinezucht bestimmt und dann wurde sie nach dem Ausbruch der Ruhrseuche – in die Schrebergärten umgewandelt2. Diese Anlage befand sich in Obhut von Jan Żabiński.

In Bezug darauf, dass die Zuchtschweine auf dem Gelände des ehemaligen Tiergartens gefüttert werden mussten, erhielt Jan die Genehmigung für die freie Bewegung innerhalb der Stadt Warszawa, um die Abfälle der Nahrungsmitteln zu sammeln. Diese Genehmigung galt auch für das Betreten von Ghetto. Er konnte auch die Leute zur Hilfe beschäftigen. Jan hat diese Situation genutzt. Er hat das Essen ins Ghetto gebracht, die Informationen übermittelt und nach der gewissen Zeit begann er, die Juden aus dem Ghetto herauszuschmuggeln. Die Tochter von Żabiński, Teresa, kann sich daran wie folgt erinnern: „Diese Initiative kam tatsächlich von meinem Vater. Im Allgemeinen begann alles einfach dadurch, dass meine Eltern im Ghetto viele Freunde hatten und überlegten, wie sie ihnen helfen können. Zuerst haben sie keine organisierte Aktion angenommen. Dann hat sich der Umfang der Unterstützung immer mehr erweitert und sie halfen immer mehreren Leuten”3.

Manche Personen, die aus dem Ghetto geschmuggelt wurden, haben sich auf die Dauer auf dem Gelände des ehemaligen Tiergartens versteckt. Für andere war es nur ein Zwischenpunkt vor der Unterbringung in einen Unterschlupf bei den Bekannten von Jan. Als sich die deutschen Offiziere, die oft das Gelände des Tiergartens besuchten, um hier spazieren zu gehen oder sich in Sachen der Tiere zu konsultieren, der Villa näherten, setzte sich Antonina ans Klavier und begann die Arie Die schöne Helena von der Operette von Offenbach zu spielen. Es war ein Zeichen für die geretteten Juden. Sie sollen sich im Keller verstecken. Das folgende Werk wies sie darauf hin, dass sie über den Tunnel in den Garten fliehen und sich in den leeren Käfigen verstecken sollten. Es gab viele gefährliche Situationen.

Es erschien einmal ein betrunkener Offizier bei der Familie Żabiński und ließ Antonina etwas auf dem Klavier spielen. Die Frau begann Die schöne Helena zu spielen, was den Offizier sehr aufgeregt hat. Der Mann setzte sich selbst an das Klavier und spielte Revolutionsetüde von Chopin. Diese Situation brachte die große Gefahr mit sich: zum Ersten konnte jemand das Versteck verlassen und im Wohnzimmer erscheinen. Zum Zweiten war das Spielen von Chopins Werken damals verboten. Wenn also die Offiziere in der Nähe diese Melodie gehört hätten, wären sie in der Villa zur Revision erschienen.

Die Eheleute Żabiński haben ca. 100 Personen gerettet. Es gab unter ihnen u.a: die Bildhauerin Magdalena Gross, die Schriftstellerin Rachela Auerbach, die Familie Kenigswein oder den Entomologen Szymon Tenenbaum. Die Juden haben das Haus von Żabiński „Villa unter dem verrückten Stern.”

Am 21. September 1965 wurde Jan und Antonina Żaniński in Anerkennung des heroischen Verhaltens vom Institut Yad Vashem mit dem Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Als jemand nach der Auszeichnungszeremonie fragte, warum sie den Juden geholfen haben, sagte Jan: „Wir waren einfach der Meinung, dass man so tun muss. Wir haben uns nicht vorgestellt, dass man anders handeln kann. Es war die gewöhnliche menschliche Schicklichkeit”4.

Literaturverzeichnis:

  1. T. Gołąb, Ratowali Żydów w zoo, „Gość Niedzielny”, Herausgabe vom 08.04.2015, ebnenda: [Internetseite:] http://warszawa.gosc.pl/doc/2423998.Ratowali-Zydow-w-zoo, Abruf am 06.04.2017.
  2. P. Halicki, Niezwykła historia willi Żabińskich. Uratowali setki Żydów, [Internetseite:] http://warszawa.onet.pl/niezwykla-historia-willi-zabinskich-uratowali-setki-zydow/x4p0vd, Abruf am 06.04.2017, [Onet Warszawa, 16.04.2015].
  3. P. Kołodziej, A. Polit, Zwykła ludzka przyzwoitość, „Raport 2016: Sprawiedliwi”, Herausgabe vom 2016, Nr. 2.
  4. Ludzie, których warto pamiętać, „Rzeczpospolita”, Herausgabe vom 17.09.2008.
  5. Offizielle Internetseite des Tiergartens in Warszawa: http://zoo.waw.pl/o-nas/informacje/historia.html, Abruf: 06.04.2017.