Wawrzyniec und Julia Kocoń lebten in der Besatzungszeit im Dorf Zieleniów (Woiwodschaft Stanisławów). Heute gehören diese Gebiete zur Ukraine. Durch die Hilfe der Familie Kocoń konnten drei Personen der jüdischen Herkunft gerettet werden.

Tinka und Fiszel Kornweitz lebten mit der Mutter der Frau, Wiki Wilberg-Hudel, in Brzeżany (Woiwodschaft Tarnopol). Die Ehe hat sich mit dem Haus-zu-Haus-Verkauf beschäftigt und kannte viele Personen in den benachbarten Dörfern, u.a. Wawrzyniec Kocoń. Als diese Gebiete von den deutschen Militärtruppen besetzt wurden und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung begann, ist die Familie Kornweitz in den Wald geflohen und hat sich in einer Schutzhütte versteckt. Als es kalt wurde, hat sie ihr Versteck im Wald, der der Familie Kocoń gehörte, errichtet. Eines Tages traf eine der Töchter von Wawrzyniec und Julia auf sie im Walde. Die jüdische Familie sagte, dass sie ihren Vater kennt und sie bat sie, den Vater hierher holen. Wawrzyniec nahm sie sofort in sein Haus auf, gab ihnen das Essen und leistete die erste Hilfe. Die ganze 3-Personen-Familie wurde in der Scheune versteckt. Wawrzyniec den Unterschlupf für Kornweitzs im Pferdestall errichtet. Er hat dort eine Grube, die als Keller diente, ausgehoben. Der Eingang befand sich unter dem Trog im Kuhbox. Es waren dort Tinka, Fiszel und Wiki untergetaucht.

Es kam nicht ohne gefährliche Situationen für beide Familien. Eines Tages kamen die SS-Leute mit den Hunden zum Haus. Julia und Wawrzyniec waren entsetzt. Es ergab sich, dass jemand in der nahen Ortschaft ein Fahrzeug gestohlen hat. Die Deutschen haben die in der Nähe befindlichen Häuser aufgesucht und die Schuhsohlen geprüft. Sie haben sie mit den Abgüssen der Spuren, die am Tatort gefunden wurden, verglichen. Zum Glück war das Versteck so gut überdeckt, dass die Hunde sie nicht raus gerochen haben und die SS-Leute weiter fuhren.

Die Familie Kornweitz hat bis zur Befreiung in Zieleniów gelebt. Dann ist sie nach Israel ausgereist. Nach einigen Jahren hat sie die Familie Kocoń, die schon auf den Gebiet Polens lebte, wieder gefunden. Sie hat den Kontakt mit ihnen aufgenommen. Viele Jahre lang hat sie die Briefe voller Dankbarkeit und auch die Fotos ihrer Familie an die Familie Kocoń geschickt.

Literaturverzeichnis:

  1. FLV, Brief von Maria Kocoń, Legnica, 06.09.2013.
  2. FLV, Audio-Aufnahme, Zeichen Kocoń Julia i Wawrzyniec, Bericht von Maria Kocoń [Tochter] vom 05.09.2013.