Die Familie von Aniela und Bazyli Majewski lebte in der Ortschaft Siemianówka, ca. die 20 km von Lwiw (heute auf dem Gebiet von der Ukraine) entfernt war. Majewskis hatten einen Bauernhof. „Wir haben gehört, dass in der Nähe ein Transportwagen mit den Juden aus Stryj vorbeifuhr, dass jemand geflohen ist und es eine Schießerei gab”. Unter den Flüchtlingen gab es auch eine Jüdin, die sich auf dem Feld von Majewski, in der Nähe von Eisenbahngleisen versteckte.

Die 40-jährige Frau hat im Getreide einen tiefen Graben ausgeführt und ihn mit Stroh gepolstert.

In diesem Versteck hat sie einige Monate lang verbracht. Dieser Ort war gefährlich, da in der Nähe ein Ukrainer – der gewisse Kogut, der Eisenbahner war, lebte. Majewskis erfuhren von der sich versteckenden Frau und hatten Angst, dass dieser Ukrainer sie verraten kann. Je nach Möglichkeit haben sie ihr die Nahrung, besonders während der Feldarbeiten gebracht. „Es kam die Erntezeit und mein Vater, Majewski Bazyli, und mein Bruder, Majewski Kazimierz, bis 3:00-4:00 Uhr [sic!] den Hafer gemäht, da die ukrainischen Nationalisten in dieser Zeit geschlafen haben. Nach zwei, vielleicht nach drei Tagen, als das Getreide getrocknet ist, schickte meine Mutter, Aniela Majewska, mich, Stanisława Majewska, den Hafer zu binden. Ich nahm die 1 Liter Milch, 4 gekochte Eier, Brot und Käse mit und ging auf das Feld”. Die kleine Stanisława wartete auf den Blick der Jüdin. Dann legte sie das Bündel daneben und zeigte mit dem Finger, damit die Frau wusste, dass das Essen eben für sie ist. „Ich weiß nicht, ob noch jemand ihr die Nahrung brachte; ich weiß es nicht, da darüber mit den Kindern nicht gesprochen wurde”.

Um die Wende vom November zum Dezember 1943 ist die Jüdin zusammengebrochen. Es hat geschneit, als sie in die Küche von Majewskis hineinging. Die sagte Aniela, dass sie nicht mehr aushalten kann. Sie bat, die zur Gestapo zu bringen, damit die Deutschen sie dort ermorden konnten. Sie hatte keine Kraft mehr, sich zu verstecken und um das Leben zu kämpfen. „Die Mutter hat die neue Strickhose und -jacke gebracht und ließ sie dies anziehen. Sie hat sich bei uns in der Küche umgezogen. Aus ihrer alten Jacke machte sie die Fußlappen und hat sie mit dem Schnurr umgebunden. Die Mutter gab ihr einen Topf mit warmer Milch in eine hand und einen Leiben Brot in die andere Hand ”. Aniela ließ den Sohn Kazimierz, die Jüdin hinter die Eisenbahngleise führen und ihr den weiteren Weg zeigen.

Im Juli 1944 wurde Siemianówka von den ukrainischen Nationalisten verbrannt. Stanisława Majewska hat sich mit der sich bei ihnen versteckenden Jüdin in Lwiw getroffen. Es war schon nach dem Verlassen dieser Gebiete von den Deutschen. Der Frau ist es gelungen, glücklicherweise zu überleben.

Literaturverzeichnis:

  1. FLV, Brief von Stanisława Wieczysta [geborene Majewska; Tochter], Wrocław.