Jan und Helena Pyliński lebten in Litauen, zuerst in der Nähe der polnischen Grenze, später sind sie ins Landesinnere nach Ponadele umgezogen. Sie siedelten sich mit ihren Kindern (Marek, Janek, Jadwiga und Irena) in ihrem Landsgut Lidziuny an.

Jan war ein großer Patriot und hatte ein großes Herz. Er wollte wenigstens einer jüdischen Familie helfen. Er hat seinen Plan seinem guten Freund, Piczugin aus Vilnius mitgeteilt. Der Mann hat ihm von Frau Hejman und ihrer 15-jährigen Tochter Elżbieta erzählt. Pyliński hat sie nach Lidziuny gebracht und als Polinnen aus Vilnius, die als Gehilfen in seinem Landsgut beschäftigt werden, angemeldet.

Jan hat auch den Polen Marian Cywiński beschäftigt. Der Mann kam aus Skapiszki, dem Ort, der ca. 15 km von Lidziuny entfernt war. Die schwarzhaarige Elżbieta hat sofort sein Herz gestohlen und zwar gegenseitig. Von Zeit zu Zeit kam die andere Tochter von Frau Hejman, Jadwiga, zu Besuch. Sie hat damals das für sie besorgte Essen abgeholt. Das Mädchen hat sich in Vilnius versteckt. Nach einem Jahr endete das ruhige Leben in Lidziuny.

Eines Tages fuhren die Frauen zu Cywińskis zu Besuch. Am Abend sind die deutschen Offiziere zum Landsgut in Lidziuny gekommen. Einer der Nachbarn hat vermutet, dass Frau Hejman und ihre Tochter weder Polinnen noch Litauerinnen sind. Die Offiziere haben nach ihnen gesucht und haben gefordert, ihre Aufenthaltsadresse anzugeben. Jan sagte, dass die Arbeitnehmerinnen für einige Tage zur Familie in Vilnius gefahren sind. Jan und sein 14-jähriger Sohn Marek wurden in einem der Zimmer geschlossen. Helena und sonstige Kinder wurden in der Küche abgefragt. Ein anderer Offizier ging mit der Waffe um das Haus herum. Helena kannte Deutsch. Sie begann den Offizier anzusprechen. Flüsternd ließ sie die 11-jährige Tochter Jadzia, durch das Fenser springen, wenn ihr niemand zuschauen wird und Cywińskis über die Revision benachrichtigen. Jadwiga ist durch das Fenster gesprungen und hat sich in den Sträuchern versteckt. Sie hat abgewartet, bis einer der Offiziere sich entfernt hat, ist auf die Weide gekrochen, auf ein Pferd von Pylińskis gesprungen und hat sich durch den Wald nach Skopiszki begeben.

Das Mädchen hat Cywińskis übermittelt, dass die Frauen Hejman fliehen müssen, da sie von den deutschen Offizieren gesucht werden. Dann fiel sie an der Hausschwelle aus Emotionen in Ohnmacht. Da die deutschen Offiziere die Frauen nicht gefunden haben, nahmen sie Jan und Marek mit. Die Männer wurden in einen dunklen und kalten Keller in Ponadele untergebracht. Sie wurden immer wieder nach der Adresse gefragt, an die sich die Arbeitnehmerinnen begeben haben. Nach zwei Wochen wurde Marek krank. Jan begann laut zu beten und zu schreien. Endlich sagte einer der sie überwachenden Litauer, dass sie in dieser Situation nach Hause zurück gehen können, da es hier keinen Arzt gibt. Die Männer sind nach Hause zurück gekommen.

Die Frauen Hejman kehrten nicht mehr nach Lidziuny. Der Ort Skapiszki war ein Knotenpunkt, daher ist es ihnen gelungen, zu fliehen. Die Familie Pyliński siedelte sich in Dobre Miasto an und glaubte nicht mehr daran, dass sie irgendwann die sich bei ihnen versteckenden Frauen wieder sehen.

1953 hat Frau Hejmann an die Tür des Hauses von Pyliński geklopft. Die Frau hat sie durch das Rote Kreuz gefunden. Nach dem Krieg ist sie nach Israel ausgereist. Sie fragte, ob sie sich ihnen irgendwie dankbar zeigen kann. Helena antwortete, dass es am wichtigsten ist, dass sie überlebt haben und dass sie nichts brauchen. Sie bat nur Frau Hejman, niemanden zu sagen, dass sie sich in einem Landgut versteckt hat, da die Personen, die irgendwelche Landsgüter hatten, als Feinde des Volkes angesehen wurden.

Literaturverzeichnis:

  1. FLV, Brief von Irena Krause [Tochter], Olsztyn, 18.01.2014.
  2. FLV, Brief von Irena Krause [Tochter], Olsztyn, 20.01.2014.
  3. FLV, Brief von Irena Krause [Tochter], Olsztyn, 26.01.2014.
  4. FLV, Audio-Aufnahme, Zeichen. Pyliński Helena und Jan, Bericht von Irena Krause [Tochter] vom 27.08.2013.