„Ich heiße Leokadia Błońska geborene Kozieł. Ich lebte in der Kriegszeit in Tuliszów (Gemeinde Wojkowice Kościelne, Gegend von Siewierza). Wir hatten einen Bauernhof. Dort befand sich mein Familienhaus”1. Der Vater von Leokadia war ein hochgeschätzter Mensch. Er erfüllte die Funktion des Dorfvorstehers und hat niemandem die Hilfe verweigert. Als die schweren und schmerzhaften Zeiten der deutschen Besatzung kamen und die Juden sich verstecken mussten, hat er mit ihnen immer das Essen geteilt, das er selbst nicht zu viel hatte. „Die Juden gingen durch unseren Dorf bei Nacht. Immer, als sie hungrig waren und vor den Deutschen geflohen sind und sich versteckt haben, wussten sie, dass der Vater ein guter Mensch ist und sie kamen zu uns, und wir haben sie nie [sic!] hungrig gehen lassen. Wir haben ihnen immer ein Leib Brot und die Milch gegeben, damit sie weiter gehen konnten ”2.

Die kleine Leokadia ging oft mit ihrer Mutter Irena Kozieł geborene Jakubczyk nach Będzin. Es war dort das Ghetto. Die Deutschen waren auf die Personen, die sich in der Nähe von Ghetto aufhielten und das Essen hatten, aufmerksam. Es war streng verboten und sogar mit dem Tod bedroht. Die Mutter und die Tochter haben das Essen in die Taschen versteckt und es heimlich den hungrigen Juden, die im Ghetto eingesperrt waren, gegeben.

1940 hat die kleine Leokadia die Kartoffeln auf dem Feld mit ihrer Großmutter, Franciszka Jakubczyk, gesammelt. Plötzlich kam ein junges Mädchen auf sie zu, es war eine Jüdin. „[…] Sie bat um die Hilfe, da es kalt wurde. Sie wollte den Müller Hyle, mit dem ihr Vater die Geschäfte machte, um die Hilfe bitten. […] Sie musste in die Nähe der Mühle gelangen”3. Franciszka ließ das Mädchen bis zum Abend warten, und sie kehrte mit der Enkelin nach Hause zurück. „Wir nahmen die Hacken, Kopftücher und Körbe mit und gingen heimlich auf das Feld, damit uns niemand sehen konnte. Wir haben das Mädchen entsprechend ausgestattet und haben die Rückkehr vom Kartoffelroden [sic!] vorgetäuscht und es auf Feldwegen zum Müller geführt, wo sie fast bis Ende des Krieges blieb”4. Es hat sich damals ergeben, dass das Mädchen den Tod durch ein Wunder bereits früher vermieden hat. Als die Deutschen die Juden zur Ausfuhr nach Siewierz mitnahmen, war das gerettete Mädchen auch da. Seine überdurchschnittliche Schönheit und die Anmut sind einem der Deutschen aufgefallen. Er zog sie aus der Menschenmenge heraus und ließ sie sofort weglaufen. „Das Mädchen ist weggelaufen und hat sich den ganzen Sommer lang in den Ruinen und zwischen den Steinen in der Nähe von Podwarpie versteckt”5. Erst später traf sie auf Franciszka Jakubczyk, die sie mit dem Müller kontaktierte. Die schöne Jüdin hat überlebt.

Literaturverzeichnis:

  1. FLV, Bericht von Leokadia Błońska (geborene Kozieł), [keine Datumsangabe].