Franciszek und Tekla Zalwowskiebten mit vier Söhnen (Józef, Michał, Stanisław und Władysław) in Zbaraż. Sie beschäftigten sich mit der landwirtschaftlichen Arbeit.

Im August 1942 begannen in Zbaraż die Deportationen der jüdischen Bevölkerung in das Vernichtungslager in Bełżec und im Dezember wurde dort das Ghetto errichtet. Die endgültige Liquidation von Ghetto erfolgte am 8. Juni 1943. Am 19. Juni 1943 haben sie deutschen Soldaten in den nahen Wäldern ca. 150 Flüchtlinge festgenommen, die erschossen wurden. Aus der ganzen Population der Juden, die vor dem Krieg in Zbaraż bestand, wurden nur ca. 70 Personen gerettet1. Unter den Geretteten fanden sich Michał Zamojre und Izaak Kornberg.

Die Männer begaben sich nach der Flucht aus dem Lager in Tarnopol zum Bauernhof von Zalwowski. Michał kannte Franciszek bereits in den Vorkriegsjahren und wusste, dass er ihm die Hilfe nicht verweigert. Franciszek hat die Flüchtlinge im Pferdestall hinter die zweite Wand versteckt. Für die Flucht hat er einen unterirdischen Notausgang errichtet, der nach außen führte.

Nach einiger Zeit hat Stanisław Zalwowski Mendel Altscher, seine Ehefrau Regina und die sechsmonatige Tochter Halinka zu seinem Haus aufgenommen. Die Familie wurde im Pferdestall versteckt, aber aus Angst, dass das Versteck durch das Weinen des Kindesverraten werden kann, wurde das Mädchen zu den Ordensschwestern in Zbaraż gebracht. Stanisław und Michał haben das Mädchen im Kinderheim bei den Schwestern gelassen, sie sagten, dass sie das Kind einfach gefunden haben.

Etwa zu der gleichen Zeit hat Tekla Zalwowska im nahen Wald zwei Mädchen im Alter von 8-10 Jahren gefunden. Es war Rozalia und Ludmiła Sonnenschein. Ihre Mutter ist während der Aktion ums Leben gekommen und den Mädchen und ihrem Bruder Schmul ist es gelungen, in den Wald zu fliehen. Der Junge wurde gefangen und durch die Bande der ukrainischen Nationalisten ermordet. Um Rozalia und Ludmiła hat sich die Schwester von Franciszek, Maria Kozak, gekümmert. Die Frau hat die Mädchen in ihrem Haus versteckt.

Bei der Rettung der jüdischen Bevölkerung wurde die ganze Familie Zalwowski engagiert. Diese Hilfe wurde 9 Monate lang geleistet, d.h. bis zum Einmarsch der Militärtruppen. Michał Zamojre schrieb in einem der Briefe an Franciszek in der Nachkriegszeit: „Du bist für mich so lieb wie mein Bruder. Dein Brief gibt mir die Kraft zum Leben und ich fühle mich nicht mehr allein. Ich bete zu Gott um die Gesundheit für dich und für deine ganze Familie”2. Am 17. Juli 1977 hat das Institut Yad Vashem Franciszek, Tekla und ihren Söhnen den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ verliehen.

Literaturverzeichnis:

  1. M. Grynberg, Księga Sprawiedliwych, Warszawa 1993.
  2. I. Gutman, Polscy Sprawiedliwi wśród Narodów Świata, [in:] Księga Sprawiedliwych wśród Narodów Świata. Ratujący Żydów podczas Holocaustu. Polska, Teil I, Red. D. Libionka,
  3. Kuwałek, A. Kopciowski, Kraków 2009.
  4. [Portal Muzeum Historii Żydów Polskich POLIN – Wirtualny Sztetl:] http://www.sztetl.org.pl/pl/article/zbaraz/5,historia/?action=view&page=1,
    Abruf am 10.04.2017.
  5. FLV, Brief von Michał Zamojre, Israel, April 1967.
  6. FLV, Audio-Aufnahme, Zeichen 811_0780 D, Bericht von Helena Nycz vom 30.01.2014.