„Wenn ich mich an die Kindesjahre erinnere, sehe ich mein Familienhaus in w Borszczów, in der Woiwodschaft Tarnopol, und meine unzahlreichen Geschwister gemeinsam mit meinem Zwillingsbruder, der in den harten Kriegsjahren voller Unrecht und Grauen bei den Eltern aufwachsen konnte” – so erinnert sich Frau Emilia Stachowiak-Lis an ihre Kindheit. Als 4-jähriges Mädchen wurde es zum Familienhaus ihrer Mutter in Zaleszczyki gebracht. Ihren Platz bei den Eltern nahm Ala Blumental. Dies hatte zum Ziel, dass keiner auf das im Haus von Stachowiaks versteckte Mädchen aufmerksam gemacht wurde. „Wir beide wurden in unserer Kinderratlosigkeit zu Opfern, die in die harte und grausame, brutale, gefühllose und gegen unser Weinen unempfindliche Welt eingezogen wurden”.

Der Vater Emilias erfüllte die Funktion des Militärtierarztes und kannte Deutsch. In seinem Haus sind mehrmals die deutschen Offiziere erschienen. „Diese Situation hat unser Haus im gewissen Maße gegen verschiedene Gefahren und Unglücksfälle gesichert”. Um Emilia hat sich ihre Tante gekümmert, die Verbindung des Mädchens mit den Eltern und den Geschwistern waren also mit jedem Tag immer schwächer. Nach dem Tod der Verwandten hatte die kleine Emilia niemanden an sich, der ihr die Liebe entgegenbringen könnte.

Als Emilia zum Familienhaus kam, bemerkte sie im zugewachsenen Garten eine erschrockene Frau. Es war die Mutter von Ali – Bronisława Blumental. Ein Tag früher hat die Frau einen Alptraum erlebt: das Haus, in dem sie sich versteckte, wurde von den ukrainischen Nationalisten umgeben, und die Hausbewohner wurden brutal ermordet. Bronisława hat sich in einer Vertiefung am Ofen versteckt. Diese Vertiefung war mit einem Fass mit Wasser gedeckt. Während der Hinrichtung wurde der Fass durchgestochen, und das Wasser floss in das Versteck von Bronisława Blumental, und so wies es auf den dort bestehenden Hohlraum hin. „Um dieses heimtückische Geräusch zu übertönen und still zu machen, ließ die Frau den kalten Wasserstrahl auf ihren Rücken fließen”. Bronisława hat ihr Versteck erst nach gewisser Zeit verlassen. Sie war ganz nass und zitterte vor Kälte. „Dieses Ereignis hat sie für eine Weile ganz überwältigt. Als sie wieder zu sich kam, verlies sie das Haus und gelangte auf den Feld-Umwegen nach Borszczów, an den Ort, wo ihre einzige Tochter, untergebracht wurde, zur Familie Stachowiak”. Es war nicht so leicht, sie zu verstecken: Bei Tag versteckte sie sich hinter dem Schrank im Zimmer – „Sie konnte oft das Lachen und Weinen ihres Kindes hören, aber sie konnte das Versteck nicht verlassen, sie durfte es in der Nacht, wenn alle schon geschlafen haben ”.

„In Kürze wurde der Krieg beendet. Die Familie Blumental hat überlebt und trotz des Kriegsdramas ihr Familienglück wieder gewonnen. Ala wurde wieder zur einzigen lieben Tochter ihrer Eltern”. Blumentals sind nach Israel ausgereist.

Literaturverzeichnis:

  1. FLV, E. Stachowiak-Lis, Wyrok sumienia, „Głos Nauczyciela” 1999, Nr. 60.