Żołynia ist ein Dort in Vorkarpaten. Die Juden sind hier im XVII. Jh. erschienen. Sie haben sich angesiedelt und entwickelt. Die jüdische Gesellschaft ist sehr schnell gewachsen. 1821 haben in Żołynia bereits 44 jüdische Familien unter 72 christlichen Familien gelebt. Die Juden haben die Gaststätten, Geschäfte, Handwerksbetriebe geführt. ¾ aller solchen Unternehmen gehörten den Juden. 1880 stellte deren Gesellschaft fast 60% der Dorfbewohner dar. Bis zum Ausbruch des I. Weltkrieges ging es ihnen gut. Die russischen und kosakischen Militärtruppen haben niemanden verschont. Als der II. Weltkrieg ausgebrochen ist, gab es ca. 660 Juden in Żołynia. 1942 wurden die meisten von ihnen in das Vernichtungslager in Bełżec ausgeführt1.

In Żołynia lebten Bolesław und Stanisława Fus. Ihr Sohn Władysław war damals ein zwölfjähriger Junge: er war wissbegierig, jedoch noch zu klein, um zu verstehen, was ringsherum los ist. Er war sich dessen nicht bewusst, dass gleich welche Judenhilfe – sogar die kleinste Geste – tragische Folgen haben kann. Seine Elter wussten es sehr gut. Trotz der drohenden Konsequenzen waren sie nicht gleichgültig, als ihr ehemaliger Nachbar zu ihnen kam, um das Brot zu bitten.

Der Jude mit dem Namen Gec2 ist während der Aussiedlungsaktion geflohen und dadurch hat er den Tod vermieden. Er hat sich versteckt. In der Nacht kam er an das Haus von Fuses. „Er kam immer in der Nacht, klopfte an die Tür und schrie: »Bolek! Gib das Brot!« Und der Vater antwortete: »Stasia! […] hast du da etwas Brot? […]«”3. Er kam so vielmals und Fuses teilten mit ihm dies, was sie hatten – so erinnert sich Władysław Fus. Er fügt hinzu, dass er selbst keine Angst hatte, da er sich damals der Konsequenzen solch eines Verhaltens nicht bewusst war.

Die Familie lebte unter schwierigen Bedingungen. Im Winter sind die Fenster und das Wasser im Brunnen gefroren. Es gab Problem mit der Gewinnung von Brennstoff. Władysław ging in benachbarte Dörfer, um etwas zum Essen zu bekommen, sogar eine Handvoll Kartoffel. Dies war jedoch kein Hindernis, dem sich versteckenden Juden zu helfen.

Władysław war wissbegierig und oft trieb er sich mit den Kollegen in den Winkeln von Żołynia herum. Mehrmals war er Zeuge der Verfolgung von Juden. Er sah, wie Józef Kokot in Begleitung eines anderen Polizisten einen älteren Juden misshandelte, und nachfolgend ihm das Leben wegnahm. Alle diese Ereignisse hat Władysław – trotz des Zeitverlaufs – in seiner Erinnerung behalten.

Literaturverzeichnis:

  1. FLV, Audio-Aufnahme, Zeichen 800_0014 und 800_0015, Bericht von Władysław Fus vom 28.02.2017.
  2. FLV, Video-Aufnahme, Bericht von Władysław Fus, Wrocław, 30.03.2017.
  3. [Internetseite:] http://pomagali.pl/wladyslaw-fus-rodzice-dzielili-sie-chlebem, Abruf am 12.04.2017.
  4. [Internetseite:] http://www.sztetl.org.pl/pl/article/zolynia/5,historia/?action=view, Abruf am12.04.2017.

FOTOS

  • Władysław Fus z synem.

    Władysław Fus z synem.

  • Podwórko przy domu rodziny Fus, Żołynia.

    Podwórko przy domu rodziny Fus, Żołynia.

  • Dzieci Władysława Fusa w domu dziadków, Żołynia.

    Dzieci Władysława Fusa w domu dziadków, Żołynia.

  • Władysław Fus w wojsku, 1950 r.

    Władysław Fus w wojsku, 1950 r.

  • Władysław Fus.

    Władysław Fus.

  • Władysław Fus.

    Władysław Fus.