Andrzej Fenczak (geb. 1901) wohnte mit seiner Familie im Dorf Zawóz, Landkreis Lesko. Seit September 1942 hat er eine jüdische Familie namens Ires beherbergt: Leon, seine Tochter Ryfka, seinen Sohn Abraham und einen Cousin von Ires aus Krakau mit seinem Sohn. Dieser ist nach einiger Zeit nach Krakau zurückgefahren.
Seit dem 1. September 1942 hat Andrzej begonnen, eine neue Wand im Haus zu stellen, in der Wand gab es eine kleine Öffnung, sodass man sich durch sie durchzwängen konnte. Der neu entstandene Raum war über 1 Meter lang und tagsüber diente den Juden als Schutzraum. In der Nacht hat Familie Fenczak Wache gehalten, damit die Versteckten nach draußen gehen konnten. Alle haben in Ruhe geschlafen. Es gibt einige Ursachen, für die die Information über das Verstecken von Juden zutage getreten ist. In der Nachbarschaft wohnten Ukrainer, die etwas bemerken konnten. Eine Spur für die Deutschen können auch deutschsprachige Zeitungen gewesen sein, die an das Haus von Fenczak geliefert wurden. Niemand im Dorf konnte auf Deutsch lesen und hat keine Zeitungen geliefert bekommen, das kann also verdächtig gewesen sein. Auf den eigenen Namen hat Andrzej Zeitungen für den Cousin von Ires bestellt.

Am 20. März 1943 haben sich am Abend zwei Gestapomänner: Kommandant der Polizeiwache in Wołkowyja, Wach, mit seinem Stellvertreter und zwei Beamten der ukrainischen Polizei durch den Fluss Solinka in der Nähe von Fenczaks Gebäuden auf den Pferden gesetzt.

Einer der Söhne von Fenczak, auch Andrzej mit dem Vornamen, der in die Hilfe den Juden engagiert war, hat die Familie davor gewarnt. Die Juden wurden im Versteck verborgen und die Öffnung in der Wand wurde mit einer Platte und Mänteln zugedeckt. Nur der Cousin von Ires ist nicht zurückgekommen, auch später gab es keinen Kontakt zu ihm. Im Haus hat die Durchsuchung angefangen. Der Hund, der mitgebracht wurde, hat die Spur in den Betten gerochen und ist an die versteckte Öffnung gegangen. Man ließ die Juden ausgehen. Die Versteckten, die Ehe Fenczak und ihr Sohn wurden durch den Fluss getrieben und nach Wołkowyja ins Gefängnis genommen. Das Schlagen hat bis zum nächsten Morgen gedauert, man konnte auch die Schreie von Andrzej hören. Außer Andrzej wurden auch die Juden geschlagen, die einzeln gerufen wurden. Auch die Frau von Fenczak und ihr Sohn wurden verhört, ihnen wurde jedoch kein Leid angetan.

Am Morgen sind sie auf die Polizeiwache in Lesko gekommen. Auf einer Fuhre ist Andrzej mit den Juden und ukrainischen Polizisten und auf der anderen sein Sohn, seine Frau und zwei deutsche Beamte gefahren. Die Ehefrau von Fenczak wurde noch einmal verhört – sie hat dann gesagt, dass zu Hause ihre Kinder zwischen dem ersten und achten Lebensjahr geblieben seien. Sie wurde gefragt, wie groß der Bauernhof sei und wieviel Stück Vieh sie habe.

Am Abend wurden sie und ihr Sohn freigelassen. Am nächsten Tag, als Frau Fenczak auf der Polizeiwache in Wołkowyja erfahren wollte, was mit ihrem Mann passierte, hat sie gehört, dass er ins Gefängnis nach Sanok eingewiesen wurde, von wo er nicht mehr zurückkommen wird, was auch passiert ist. Seine Frau und ihre 6 Kinder: Andrzej, Katarzyna, Stanisław Michał, Jan und Aniela sind ohne Ehemann und Vater geblieben.

Der leibliche Bruder von Andrzej – Michał Fenczak ist auch für die Hilfe einer jüdischen Familie ums Leben gekommen. Mit den sich im Wald Versteckenden hat er Lebensmittel geteilt. Das wurde von Ukrainern bemerkt und bei der Gestapo gemeldet. Michał wurde ins Lager in Auschwitz geschickt, wo er ums Leben gekommen war.

Literaturverzeichnis:

  1. IPN BU 392/974.
  2. IPN BU 392/2033.
  3. W. Bartoszewski, Z. Lewinówna, Ten jest z Ojczyzny mojej. Wspomnienia z lat 1939–1945, wyd. 3, Warszawa 2007, s. 621.
  4. W. Bielawski, Zbrodnie na Polakach dokonane przez hitlerowców za pomoc udzielaną Żydom, Warszawa 1981, s. 24.
  5. S. Datner, Las sprawiedliwych. Karta z dziejów ratownictwa Żydów w okupowanej Polsce, Warszawa 1968, s. 109.
  6. K. Iranek-Osmecki, Kto ratuje jedno życie… Polacy i Żydzi 1939-1945, Warszawa 1981, s. 276.
  7. W. Zajączkowski, Martyrs of Charity, Washington D.C. 1988, s. 281.
  8. http://www.nowiny24.pl/wiadomosci/rzeszow/art/6108809,obchody-dnia-pamieci-ofiar-holocaustu-w-rzeszowie,id,t.html (26.10.2015).

Anmerkungen:

* IPN BU 392 974 gibt den Nachnamen Fenczek an.