1941 haben Beamte der deutschen Militärpolizei von der Polizeiwache in Bieliny Speicher von der Jüdin – Bajla Szlama – zerstört und ihr Gut mit dem ganzen Mehlvorrat geraubt. Der Frau und ihrer Familie hat Familie Furmanek geholfen, die gegenüber ein Metzgerladen betrieb.

Stanisław Furmanek (geb. am 26. Mai 1900) wohnte mit seiner Frau Stefania, geb. Wołowiec und ihren fünf Kindern im Dorf Daleszyce, Landkreis Kielce. Außer dem Laden betrieben sie auch einen Bauernhof. Als Bajla Stanisław um Hilfe gebeten hat, hat er nicht abgesagt, sondern ihr Verpflegung und Kleidung gesichert. Den Szlams haben bis 1942 auch andere Dorfbewohner von Daleszyce geholfen. Im September 1942 hat die Zwangsabschiebung von Juden angefangen. Stanisław Furmanek hat der jüdischen Familie auch in dieser Situation geholfen. Er hat Bajla und ihre vier Söhne, unter ihnen auch Mordek, die Tochter Estera und die Schwiegertochter Gołda mit ihrem kleinen Kind mit dem eigenen Fuhrwerk zu den Gebäuden von seinem Bekannten im Dorf Raków gefahren. Seinen Namen hat er sogar der nächsten Familie nicht verraten. Einige Tage vor der Umsiedlungsaktion von den Juden hat die Blaupolizei die Militärpolizei benachrichtigt, dass es immer weniger Juden in Daleszyce gibt. Von den 615 Personen sollte nur eine Hälfte bleiben. Sie wurden wahrscheinlich von der sich nähernden Aktion, für den 30. September 1942 geplant, benachrichtigt. Die Einwohner wurden angesammelt und ihnen wurde mitgeteilt, dass jene Hilfe den Juden verboten sei. Auch alle die, die bis dato den Juden geholfen haben, ließ man sich bei Strafe durch Erschießen von 10 Geiseln, schuldig bekennen.

Unter anderen hat sich Stanisław Furmanek gemeldet. Sein Name war schon früher auf dem Passierschein von Familie Szlam und wurde wahrscheinlich von dem Schultheiß verraten. Am nächsten Tag wurden den Personen, die sich auf der Polizeiwache in Bieliny gemeldet haben, Pferde, Fuhrwerke und ein Teil ihres Guts beschlagnahmt.

Furmanek wurde am 28. September 1942 verhaftet und im Gefängnis in Kielce inhaftiert. Während der Ermittlung wurde er gefoltert. Infolge dessen ist er am 3. April 1943 gestorben. Zusammen mit Stanisław sollte auch Michał Malarecki aus Daleszyce verhaftet werden, der auch infolge der Folterung gestorben ist.

Am 23. März 1994 hat das Yad Vashem Institut Stanisław Furmanek den Ehrentitel Gerechter unter den Völkern verliehen.

Literaturverzeichnis:

  1. Rejestr faktów represji na obywatelach polskich za pomoc ludności żydowskiej w okresie II wojny światowej, Instytut Pamięci Narodowej, A. Namysło, G. Berendt (red.), Warszawa 2014 s. 137-138.
  2. W. Bielawski, Zbrodnie na Polakach dokonane przez hitlerowców za pomoc udzielaną Żydom, Warszawa 1981, s. 25.
  3. Księga Sprawiedliwych wśród Narodów Świata. Polska, I. Gutman i in. (red.), cz. 1, cz. 2, Kraków 2009, s. 172.
  4. R. Walczak (ed.), Those Who Helped. Polish Rescuers of Jews During the Holocaust, cz. 3, Warszawa 1997, s. 66.
  5. S. Wroński, M. Zwolak, Polacy-Żydzi 1939–1945, Warszawa 1971, s. 407.
  6. W. Zajączkowski, Martyrs of Charity, Washington D.C. 1988, s. 146.

Anmerkungen:

* S. Wroński, M. Zwolak, Polacy-Żydzi 1939–1945, Warszawa 1971, S. 407 gibt an, dass Stanisław Furmanek Familie Szlam nach Chmielnik transportiert hat.

** W. Bielawski, Zbrodnie na Polakach dokonane przez hitlerowców za pomoc udzielaną Żydom, Warszawa 1981, S. 26 gibt an, dass Stanisław Furmanek im Gefängnis in Kielce erschossen wurde, diese Quelle nennt keine Foltern.