Józefa Czort lebte mit ihren Eltern und dem Geschwister im Dorf Piaski Wielkie bei Kraków. Die einheimische Bevölkerung hat sich mit Fleischerhandwerk und Fleischherstellung beschäftigt.

Nach dem Kriegsausbruch haben die Einwohner von Piaski Wielkie den Betreuungsausschuss für die Kriegsopfer gegründet. Zu seinem Vorsitzenden wurde der Priester der damaligen Pfarrei Franciszek Dźwigoński. Im März 1940 hat der Geistliche den Kontakt mit dem Staatlichen Betreuungsrat in Kraków aufgenommen und wurde zu seinem Sonderbeauftragten. Er galt als Organisator und Militärpfarrer der Heimatarmee-Truppen auf diesem Gebiet. Er übernahm auch die Organisierung der Hilfe bei der Versorgung der Heimatarmee-Truppen und Juden, die im Warschauer Ghetto lebten, mit Lebens- und Geldmitteln.

Józefa nahm an der Sammlung von Nahrungs- und Geldmitteln aktiv teil. Sie wurden in große Taschen gepackt und zum Hauptbetreuungsrat in Kraków gebracht. Ihre Mitwirkung an den Konspirationshandlungen hat bis zu ihrer Heirat d.h. bis zum 5. Oktober 1941 gedauert.

Nach der Heirat hat Józefa ihren Ehemann und Józef Żurek beim Schmuggel von Fleisch ins Ghetto begleitet. Józef Biernat und Józef Żurek haben die in der Gegend tätigen Heimatarmee-Truppen mit Fleischlieferungen und Geldmitteln unterstützt. Durch ihre Hilfe konnte eine der Truppen das Funkgerät „Wisła” kaufen, über das sie über die Gräueltaten der Nationalsozialisten in Auschwitz informierte. Józef hat auch die Geldspenden für die Bedürfnisse des Sportclubs „Orzeł”1 übermittelt. Die Sportler wurden aus der Partisanenorganisation der Heimatarmee rekrutiert. Während der Trainings und Geldsammlungen haben sie wichtige Informationen ausgetauscht, ohne dabei den Verdacht der Besatzer zu erwecken.

An der organisierten Hilfeaktion, die auf der Versorgung der Einwohner von Ghetto und der Heimatarmee-Truppen mit Fleisch beruhte, haben auch die Brüder Józef und Julian Czorów), Augustyn Lasoń, Adam Wajda, Stanisław Chlipała mitgewirkt.

Bei der Familie Biernat hat auch ihre Nachbarin von der anderen Straßenseite, Cecylia Rewilak, das Fleisch gekauft. Die Frau hat mit dem Ehemann Tadeusz drei Juden, Flüchtlinge aus dem Lager in Płaszów versteckt. Für die Rettung ihres Lebens wurde Tadeusz Rewilak vom Institut Yad Vashem mit dem Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

Die organisierte Hilfeaktion wurde in der Nacht vom 20. zum 21. Januar 1944 beendet. Józef Biernat, Józef Żurek, Józef und Julian Czort, Adam Wajda fuhren wie gewöhnlich nach Niedzielsko Rinder kaufen. Nach der Rückkehr haben die Metzger aus Piaski Wielkie ihnen bei der Fleischverarbeitung geholfen. Erst dann wurde das Fleisch zu den Bedürftigen gebracht. And diesem Tag sind die Männer nicht in den Dorf zurückgekehrt. Auf dem Rückweg wurden sie von den deutschen Gendarmen in Niepołomice angehalten. Es hat sich ergeben, dass sie in einen Hinterhalt geraten sind. Józef Czort und Adam Wajda wurden während der Flucht erschossen. Die anderen Männer wurden in die Haftanstalt in Bochnia gebracht, und von dort, wo sie zusammengeschlagen wurden, wurden sie ins Gefängnis Montelupich in Kraków eingeliefert. Die Männer wurden gezwungen, die Adressen anzugeben, unter die das Fleisch geliefert wurde.

Julian Czort wurde aus Kraków in das Lager für Jugendliche in Prusy verlegt. Nach einigen Tagen ist es dem Jungen gelungen, zu fliehen und nach Hause zu kommen. Józef Żurek wurde in das Lager in Gross-Rosen ausgeführt, in dem er erst am Ende des Krieges durch die amerikanischen Truppen befreit wurde. Das tragische Schicksal hat Józef Biernat getroffen. Im Gefängnis Montelupich wurde er zum Todesstrafe verurteilt. Es wurde in der Bekanntmachung angezeigt. Der Erschießungsort blieb unbekannt. Das Urteil wurde wie gegenüber einem Geisel d.h. als Vergeltung für die gegenüber den nationalsozialistischen Truppen durchgeführte Partisanenaktion sowie für die Wirtschaftssabotage also die Judenhilfe vollzogen.

Józefa ist mit dem fast 2-jährigen Sohn Mieczysław allein geblieben. Sie versuchte den Ehemann zu retten und hat viel Geld dafür ausgegeben. Die unternommenen Maßnahmen haben jedoch keine Ergebnisse gebracht. Die Frau erfuhr davon, wo ihr verstorbene Mann begraben wurde, erst von Herrn Markiewicz: […] er erklärte, dass er ihren Ehemann erkannt hat, denn er hat ihn in seinem Restaurant oft gesehen hat, als ihr Ehemann ihn mit dem Fleisch für die Kunden versorgte. Die Erkennung fand nach der Hinrichtung der in der Bekanntmachung genannten Personen statt. Er ging damals als Straßengänger und wurde von den Deutschen beim Transport der Erschossenen beschäftigt. Die Erschossenen wurden in das Lager in Płaszów gebracht, wo sie gemeinsam mit den ermordeten Juden begraben wurden. Der überwachende Deutsche hätte gesagt: »Liege mit ihnen, wenn du ihnen geholfen hast «2.

Literaturverzeichnis:

  1. FLV, Brief von Mieczysław Biernat (Abschrift der Erklärung des Zeugen Marian Jęda, Kraków, 10.09.2006), Kraków, 04.11.2013.
  2. FLV, Brief von Mieczysław Biernat (Abschrift der Erklärung des Zeugen Józef Żurek, Kraków, 06.03.2007), Kraków, 04.11.2013.
  3. FLV, Brief von Mieczysław Biernat (Bericht von Marian Jęda, Kraków), Kraków, 04.11.2013.
  4. FLV, Brief von Mieczysław Biernat (Bericht von Józefa Szczurowska, Kraków, 22.09.2013), Kraków, 04.11.2013.
  5. FLV, Brief von Mieczysław Biernat (Bericht von Józef Żurek, Kraków, 06.05.2006), Kraków, 04.11.2013.