Henryk und Stanisława Brzozowski lebten in der Kolonie Obelniki, Gemeinde. Trzebieszów, Kreis Łuków. Ihr Grundbesitz hatte 13 Hektar und lag abseits, weit vom Hauptweg. Dadurch konnten Brzozowskis die stark entwickelte Konspirationstätigkeit führen. „Unser Haus wurde zum Hauptsitz der Leitungskräfte der Polnischen Heimatarmee für das Bezirk Łuków, und auch zum Sitz der Partisanentruppen von «Muller» und «Ostoja», und zum Verbindungsort für die Leitungskräfte im Bezirk Łuków und zum Feldkrankenhaus”1. Brzozowskis haben in ihrem Haus das sichere Versteck nicht nur für die Partisanen errichtet.

Im Juni 1942 hat Zenobia das öffentliche Eid vor dem Oberleutnanten Tadeusz Dębowski Deckname „Wiktor” abgelegt. Der Wehrdienst für Frauen der Polnischen Heimatarmee hat sie zur Sanitäterin und Kurierin geschult. Zenobia führte den Decknamen „Iskra.” Im Bauernhof ihrer Familie wurden unter anderem der Befehlshaber der Division der Heimatarmee für das Bezirk Łuków Oberleutnant Feliks Bara Deckname „Zbyszek”, Rittmeister Hagen Deckname „Saba”, Oberleutnant Tadeusz Dębowski Deckname „Wiktor”, Antoni Durys Deckname „Mały”, der verletzte Kapitän Jerzy Skoliniec Deckname „Kruk” und Lucjan Zdańkowski Deckname „Lutek” untergebracht.

Es war das Jahr 1943, als Zenobia den Befehl bekam, „Lutek” abzuholen. Er wurde verletzt, als er die Pumpenstation in Łuków in die Luft sprengte. „Gemeinsam mit dem Bruder Deckname «Szary» haben wir ihn unter schwierigen Bedingungen im Herbst in unser Quartier verbracht. […] «Kruk», der während des Kampfes bei Kąkolewnica durch einen Schuss, der 3 Millimeter vom Herzen traf, an der Lunge verletzt und viel Blut verlor, wurde zu uns im Frühling 1944 gebracht”2.

Gena Leinwand und drei ältere Jüdinnen fanden auch den Unterschlupf bei der Familie Brzozowski. Gena war ihre Bekannte nicht, sie kam aus Biała Podlaska. Nach drei Wochen haben zwei Jüdinnen das Haus verlassen. Es ist nur Gena geblieben, die die ganze Besatzungszeit überlebt hat.

Am 2. Dezember 1961 erhielt Zenobia Kisielewska geborene Brzozowska den Brief vom Ausschuss für Radiophonie des Polnischen Rundfunks erhalten. Gena Leinwand ist nach Israel ausgereist und über den Rundfunk versuchte sie die Leute, die ihr das Leben gerettet haben, wieder zu finden. Es ist gelungen. Zenobia lebte damals in Elbląg. 1964 zog sie wieder um, diesmal nach Siedlce, wo sie in der Zawadzki-Straße wohnte. „Während der Änderung der Straßenbezeichnung habe ich mir alle Mühe gegeben, damit die Zawadzki-Straße den Namen Armia-Krajowa-Straße erhielt. Und so war es auch”3. Diese persönliche Geste war auf die Organisation, bei der sie – als junges Mädchen – unter Einsatz ihres Lebens tätig war, ausgerichtet.

Literaturverzeichnis:

  1. FLV, Brief von Zenobia Kisielewska vom 21.10.2013.
  2. FLV, Brief von Zenobia Kisielewska [Lebenslauf] vom 26.06.1992.
  3. FLV, Brief vom Ausschuss für Radiophonie des Polnisches Rundfunks an Zenobia Kisielewska vom 02.12.1961.